Für Eltern und Kita

IM KINDERGARTEN

Ausstattung der Kindergärten

Der tägliche Umgang und das Üben mit Kindern im Kindergartenalter erfordert eine gute Ausrüstung mit geeignetem Übungsmaterial. Schon seid vielen Jahren sind wir bemüht die Einrichtungen in Viersen mit Verkehrserziehungsmaterial auszurüsten.

Dazu gehört unter anderem eine Übungsampel, die Move it-Box und andere Verkehrserziehungsmaterialien bis hin zu Kinderrückhaltesystemen.

 


GRUNDLAGEN DER VERKEHRSERZIEHUNG

(DVW) Verkehrserziehung beginnt bereits im Vorschulalter – denn schon Kindergartenkinder nehmen als Fußgänger, mit dem Roller oder als Mitfahrer im Pkw am Verkehr teil, wenn auch in Begleitung eines Erwachsenen. Für die sichere Teilnahme am Straßenverkehr müssen nicht nur richtige Verhaltensweisen eingeübt, sondern auch Wahrnehmung, Motorik und Konzentration des Kindes gefördert werden.

Die Verkehrswachten vor Ort beschränken sich bei der Verkehrserziehung nicht auf die reine Wissensvermittlung von Regeln des Straßenverkehrs. Im Kindergartenalter steht vielmehr die Förderung der Grundkompetenzen für eine sichere und selbstständige Verkehrsteilnahme – nämlich Wahrnehmung, Reaktion und Bewegungssicherheit – im Mittelpunkt. Bewegungs-, Wahrnehmungs- und Verständigungsfähigkeit sind die Kernkompetenzen, die in jedem Alter für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr unabdingbar sind.

Die Bewegungsförderung umfasst dabei Bewegungserfahrungen für Kinder, durch die sie Bewegungssicherheit erlangen. Außerdem werden das Reaktionsvermögen und die Körperkoordination trainiert. Zur Bewegungsförderung gehört auch, Geschwindigkeit zu erleben, wie beim Abbremsen, Stoppen oder Beschleunigen.

Im Bereich der Wahrnehmungsförderung werden Hör- und Sehvermögen geschult und die Unterscheidung zwischen Formen, Farben und Größen trainiert. Kinder lernen konkret zu erkennen, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt.


WAHRNEHMUNG UND KONZENTRATION

(DVW) Das Handeln der Kindergartenkinder ist erklärbar: Erst im Alter von sechs Jahren stellt sich bei Kindern ein Gefahrenbewusstsein ein, dann bildet sich ein vorausschauendes, einschätzendes Denken. Vorher, im Kindergartenalter, erkennen Kinder gefährliche Situationen erst, wenn sie bereits eingetreten sind. Ausreichend Zeit zum Handeln bleibt dann meist nicht mehr.

 

Bis zum Alter von sieben Jahren lassen sich Kinder in ihrem Handeln stark von Vorstellungen und Gefühlen leiten. Auch nehmen Kinder im Vorschulalter lediglich Eindrücke aus ihrem unmittelbaren Umfeld auf, ohne sie rational zu hinterfragen oder zu werten. Sie sind leicht abzulenken und unterscheiden Wesentliches nicht von Unwesentlichem. Erst nach und nach entwickeln sie die Fähigkeit, wichtige und unwichtige Situationsmerkmale zu unterscheiden, sich auf die entscheidenden Details zu konzentrieren und die unwesentlichen zu ignorieren.

Besonders im Straßenverkehr kann diese Art der kindlichen Weltsicht schnell zu gefährlichen Situationen führen: Ein Hund bellt auf der gegenüberliegenden Straßenseite, der Ball rollt über die Bordsteinkante – es gibt unzählige Situationen, von denen sich Kinder ablenken lassen und nicht mehr sehen, dass sich ein Auto oder ein Radfahrer nähert.

Das bedeutet in letzter Konsequenz, dass Kinder im Vorschulalter keinesfalls für eine selbstständige, gefahrlose Teilnahme im Straßenverkehr gerüstet sind – die notwendige Aufmerksamkeit können sie noch nicht bringen. Wahrnehmung und Konzentration sind aber wichtige Voraussetzungen für ein sicheres Verkehrsverhalten.


ERWACHSENE UND KINDER

(DVW) Stellen Sie sich vor, Sie würden Scheuklappen tragen – so eingeschränkt ist in etwa das Sichtfeld eines Kindes im Vorschulalter. Vielen Erwachsenen ist das nicht bewusst und sie überschätzen die Fähigkeiten von Vorschulkindern.

So wissen manche Eltern zum Beispiel nicht, dass das Sehvermögen ihrer Kinder noch stark eingeschränkt ist. Erst im Teenie-Alter verfügen sie über das komplexe Sehvermögen eines Erwachsenen. Deshalb sehen Kinder nicht das, was Erwachsene aus den Augenwinkeln noch mitbekommen.

Genauso verhält es sich mit der Größe. Machen Sie den Test: Gehen Sie zwischen zwei parkenden Autos in die Hocke. Sie nehmen die Umwelt jetzt im Sichtfeld ihres Kindes wahr. Können Sie rechtzeitig alle Pkw auf beiden Fahrseiten erkennen?

Beide Beispiele machen deutlich, dass der Verkehrsraum auf die Welt der Erwachsenen zugeschnitten ist. Kinder haben im Straßenverkehr andere Probleme als Erwachsene. Deshalb sollten Eltern Rücksicht auf ihre Kinder nehmen und sich Zeit nehmen, um mit ihnen richtiges Verhalten im Straßenverkehr einzuüben.


KUV - KIND UND VERKEHR

Ein Programm mit Tradition: Kind und Verkehr, kurz KuV genannt. Seit über 20 Jahren wird das Programm von Mitgliedsorganisationen des Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) umgesetzt, darunter von der Deutschen Verkehrswacht.

Zielgruppe des Programms sind Eltern von Vorschulkindern. Sie werden zu Elternveranstaltungen eingeladen, die von speziell ausgebildeten KuV-Moderatoren durchgeführt werden. Die Moderatoren informieren die Eltern über altersbedingte Entwicklungs- und Verhaltensmerkmale ihrer Kinder und setzen diese in Bezug zum kindlichen Verkehrsverhalten. Damit es nicht bei theoretischen Abhandlungen bleibt, wird der Hauptteil der Veranstaltung jeweils den elterlichen Fragen gewidmet. Dank ihrer Ausbildung und Erfahrung können die KuV-Moderatoren auch Empfehlungen gegeben, wie kindliche Mobilität möglichst sicher gestaltet werden kann, welche Verkehrsmittel Kinder selbstständig nutzen können und in welchem Umfeld sie sich damit bewegen können.

Ziel von KuV-Veranstaltungen ist, Verständnis bei den Eltern für entwicklungsbedingte Verhaltensweisen von Kindern zu wecken und ihnen Ideen und Ratschläge für eine praktische, altersgerechte Verkehrserziehung an die Hand zu geben.

Kinder werden mit ihrer Spontaneität, ihren eingeschränkteren Wahrnehmungsmöglichkeiten und in ihrem Verhalten oft falsch eingeschätzt. Besonders im Straßenverkehr, der vor allem an die Erwachsenen angepasst ist, wird dieses Verhalten für Kinder zum Verhängnis. So unterliegen Kinder im Straßenverkehr oder als Mitfahrende im Pkw einem hohen Unfallrisiko. Um gerade letzteres ins Bewusstsein zu rücken, bildet das Thema „Kinder als Mitfahrer im Pkw“ einen Schwerpunkt der Veranstaltungen. Mit den Eltern wird beispielsweise über das große Angebot an Kindersitzen und Rückhaltesystemen gesprochen und Kriterien erarbeitet für die Wahl eines passenden Kindersitzes.

Informieren auch Sie sich!

Jede interessierte Elterngruppe von Vorschulkindern kann eine Veranstaltung anregen, zum Beispiel im Kindergarten, in Spielgruppen oder in Betrieben. Die Veranstaltungen sind kostenlos. Bitte wenden Sie sich an uns, wenn Sie Interesse an einer Veranstaltung haben.


KIS - KINDER IM STRASSENVERKEHR

Die DVW ist mit dem Programm „Kinder im Straßenverkehr“, kurz KiS genannt, erfolgreich in Kindertageseinrichtungen tätig. Unsere Moderatoren beraten Erzieherinnen und Erzieher über neue verkehrspädagogische Ansätze und Methoden und unterstützen sie, wenn sie in ihrer Einrichtung die Durchführung verkehrspädagogischer Aktionen planen.

Vorschulkinder können den Verkehr nicht ausreichend wahrnehmen. Ihnen fällt es schwer, ihre Aufmerksamkeit gleichzeitig auf verschiedene Dinge zu richten. Sie können mehrere Sachverhalte noch nicht in eine logische Beziehung zueinander setzen und auch noch nicht ausreichend vorausschauend denken. Die Entwicklung dieser und anderer Fertigkeiten und Fähigkeiten wird durch das Programm „Kinder im Straßenverkehr“ unterstützt.

KiS-Moderatoren beraten Erzieherinnen und Erzieher in den Kindertageseinrichtungen. Im Vordergrund stehen die Beschreibung von entwicklungsbedingten Verhaltensweisen von Vorschulkindern im Straßenverkehr und die Vorbereitung einer situations- und altersgerechten Verkehrserziehung.

Beratung für Erzieherinnen und Erzieher

Neben praxisnahen Empfehlungen, die sich auf die jeweiligen Rahmenbedingungen ihrer Einrichtung beziehen, erhalten die Erzieherinnen und Erzieher Anleitungen für Bewegungs- und Wahrnehmungsübungen. Diese Übungen sind derart gestaltet, dass sie sowohl das motorische als auch das kognitive Lernpotenzial der Kinder berücksichtigen und miteinander verknüpfen. Dadurch wird erreicht, dass die kindliche Reaktionsfähigkeit geschult und die Bewegungssicherheit ausgebaut wird.

Um eine langfristige Zusammenarbeit zu gewähren, wünschen wir uns eine enge und vertrauensvolle Kooperation zwischen den Moderatoren und den Kindertageseinrichtungen. Dies hat für beide Seiten Vorteile, denn je länger sich die Kooperationspartner kennen, je besser können sie sich aufeinander einstellen. Davon profitieren insbesondere die Kinder, für die „Verkehrserziehung“ zum Alltag wird und kein einmalig-exotisches Erlebnis ist.

Aktiv in der Kindertageseinrichtung

Verkehrserziehung kann mit Vorschulkindern nur praktisch, nicht theoretisch durchgeführt werden. Deshalb regen unsere Moderatoren in einem ganzheitlichen Ansatz aktives Lernen und Erleben an, das sich über einen längeren Zeitraum erstreckt. Beliebt und bewährt sind Verkehrswochen und Verkehrssicherheitstage, bei deren Planung und Durchführung die KiS-Moderatoren den Erzieherinnen und Erziehern mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Die Verkehrswoche bietet sich als erlebnisreiche Projektwoche an. Von Wahrnehmungsübungen und Reaktionsspielen hin zum Malen von Verkehrssituationen oder Basteln verschiedener Utensilien, die bei selbstgeschriebenen Theaterstücken ihren Einsatz finden oder beim Singen von Verkehrsliedern reicht die Palette an Kind gerecht gestalteter Verkehrserziehung.

Ein Verkehrssicherheitstag bildet idealerweise den Abschluss einer Verkehrswoche. Hier handelt es sich um eine große Veranstaltung, zu der auch Eltern, Geschwister, Verwandte und Freunde mitgebracht werden können. Das Thema des Verkehrssicherheitstages wird individuell an die Bedürfnisse der Kindertageseinrichtung angepasst. Üblicherweise spiegelt das Thema die besonderen Dinge der Verkehrswoche wider – wenn dort ein Theaterstück einstudiert wurde, wird es auf dem Verkehrssicherheitstag aufgeführt, wenn Spiele zu Motorik, Wahrnehmung und Reaktion im Vordergrund standen, werden nun auch die Besucher des Verkehrssicherheitstags darin einbezogen.

Jede Kindertagesstätte kann auf die Erfahrung der KiS-Moderatoren zurückgreifen und auch auf die der Verkehrswachtmitarbeiter vor Ort. Eine Verkehrswacht kann den Verkehrssicherheitstag beispielsweise mit verschiedenen Aktionselementen ausstatten, beispielsweise Roller-Parcours oder Kindergurtschlitten.

Der Verkehrssicherheitstag bietet den Eltern auch die Möglichkeit zum persönlichen Gespräch mit dem Moderator. Neben allgemeinen Tipps und Ideen für eine altersgerechte Verkehrserziehung können auch Fragen zu der Verbesserung der Sicherheit des eigenen Kindes im Straßenverkehr geklärt werden.